Impressum & Haftungsausschluss | Hinweise & Statistik | Links | Updateliste | Letztes Update: 26.08.2018 |
Bahnhof Serkenrode |
Lage, Statistische Daten und Verkehr
Schon im Juli 1861 erfolgte der Beschluss neben dem Bigge- auch dem Frettertal einen Gleisanschluss zu bauen. Den Vorarbeiten erteilte die Berliner Königliche Staatsregierung am 09. Januar 1863 die Genehmigung. Die schwierige Realisierung des Vorhabens scheiterte schließlich im Jahr 1865 an fehlenden Finanzmitteln. Ein erneutes Gesetz zum Bau der Linie Finnentrop – Wenholthausen – Meschede wurde am 25. Mai 1900 erlassen, der Bau aber weiterhin verschoben. Erst am 16.Januar 1911 konnte nach Fertigstellung der Trasse der erste Zug auch den Bahnhof Serkenrode in Streckenkilometer 12,99 erreichen.
Bahnhof Serkenrode im Jahr 1956
Für den Sommerfahrplan 1922 liegt die Streckenbelegung im Personenverkehr durch einen Nachweis der Eisenbahndirektion Wuppertal in Form eines Bildfahrplans vor:
Nachweis der Streckenbelegung im Personenverkehr aus dem Jahr 1922, zum Vergrößern bitte anklicken.
Über die Jahre gab es auch schon interessante Zugläufe zu verzeichnen, so zum Beispiel im Winterfahrplan 1958 ⁄ 59, als man am Samstagnachmittag mit einem VT 95 durchgängig von Finnentrop über Wennemen nach Warburg fahren konnte, natürlich mit Zustieg auch in Serkenrode:
Auszug aus dem Buchfahrplan Heft 3b, gültig vom 28.09.1958 an
(zum Vergrößern bitte anklicken)
Der Verkehr im Frettertal blieb über die Jahre beschaulich. Eine besondere Bedeutung bekam die Trasse in den Jahren zwischen 1960 und 1964, als wegen der Elektrifizierung der
Ruhr-Sieg-Strecke pro Tag bis zu zwanzig Güterzüge der Süd-Nordrichtung hierher über Wennemen und weiter durch das Ruhrtal nach Schwerte umgeleitet wurden.
Mit dem Fahrplanwechsel im Mai 1963 verkehrte dann der sogenannte Kardinalsexpress, ein Heckeneilzug von Köln über Dieringhausen, Olpe, Meschede und Brilon nach Paderborn und ab dem Sommer 1964 sogar ein Eilzug der Relation Köln – Holzminden hierher. Die
Einstellung des Personenverkehrs zum 22. Mai 1966 konnten auch sie nicht verhindern, nachdem bereits ein Jahr zuvor, am 30.05.1965 die letzten Fahrkarten in Serkenrode verkauft worden waren.
Gleisplan Bahnhof Serkenrode im Jahr 1977
Am 25. September 1966 endete dann auch der durchgehende Güterverkehr zwischen Serkenrode und Eslohe, die offizielle Stilllegung des Abschnittes kam zum 01. Juli 1972. Mit Sondergenehmigung der Direktion Wuppertal gab es am 18.11.1972 nochmals eine durchgehende Dampfzugsonderfahrt mit 24 009 von Siegen über Brilon Wald nach Erndtebrück, die letzte Fahrt dort überhaupt. Serkenrode wurde fortan sporadisch noch bis zum 31. Oktober 1984 von Finnentrop aus per Übergabefahrt bedient.
260 614 bedient im September 1983 Serkenrode (Aufnahme: Dieter Zuncke)
Nachdem dann zum 09. Oktober 1974 eine Verfügung mit Befahrungsverbot und zur Absicherung der stillgelegten Strecke mittels Sh2-Tafeln erlassen wurde, folgte der Beginn der Rückbauarbeiten Richtung Eslohe dann schon im Winter 1974 ⁄ 1975. Der Abschnitt Finnentrop – Serkenrode wurde dann nach der Gesamtstilllegung im Frühjahr 1987 zurückgebaut. Seit 2007 können nun die Pedalritter auf dem in diesen Jahr eröffneten Teil des Sauerlandradrings ihrem Hobby fröhnen. Verschiedene Eisenbahnrelikte erinnern in seinem Verlauf an die ursprüngliche Bestimmung des Weges.
Bildleiste 1Ort
Im Sauerländer Naturpark Rothaargebirge liegt Serkenrode, ein für hier typisches Dorf in der Gemeinde Finnentrop. Während die Ortschaft in Tallage auf 360 Meter über NN kommt, erheben sich die umgebenden Berge bis fast 600 Meter über dem Meeresspiegel. Die erste gesicherte, urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahr 1313 durch den Grafen Wilhelm von Arnsberg. Im Ort mit den charakteristischen Fachwerkhäusern am Fretterbach leben um die 730 Einwohner.
>> Zurück zur Strecke 2861 >> Zum Seitenanfang |