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Bahnhof Geisecke
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Bahnhof ⁄ Rangierbahnhof Geisecke

Lage und Statistische Daten

Durch den Anfang des 20. Jahrhunderts immer weiter fortschreitenden Aufbau von Eisenbahnstrecken im Rhein-Ruhrgebiet und den steigenden Verkehr über die Obere Ruhrtalbahn gen Mitteldeutschland ergab sich die Notwendigkeit weitere Rangierbahnhöfe und Lokbehandlungsanlagen zu errichten. So kam es im Jahr 1912 zum Bau des großen Verschiebebahnhofes in Geisecke, welcher neben der Anbindung von Schwerte im Westen auch ab Anfang 1913 über die Abzweigstelle Heide von Norden aus erreichbar war. Zwischen Schwerte Ost und Geisecke ging die Strecke ab dem 27.02.1913 sogar viergleisig in Betrieb. Seine Lage an der jetzigen Stelle war besonders deshalb maßgebend, weil die ebenfalls stark ansteigende Linie Paderborn – Altenbeken für einen erhöhten Zugverkehr nicht mehr ausreichte, und deshalb die Obere Ruhrtalbahn als Entlastungsstrecke möglichst gleichmäßig herangezogen werden sollte.

Der eigentliche Rangierbahnhof zog sich in der späteren, größten Ausdehnung ab Streckenkilometer 159,595 über 3,3 Kilometer Länge bis zum Km 162,900 im Bereich Lappenhausen hin. In der Grundausstattung waren ab 15. September 1913 sechszehn Gleispaare in Gebrauch.

Aufgrund seiner Größe erhob man die hier ansässige Bahnmeisterei zum 01.07.1913 in den Stand "Erster Klasse". Der Zuständigkeitsbereich erstreckte sich von der westlich bei Schwerte gelegenen Bk Grüntal bis zum Bahnhof Langschede im Osten. Für den Bahnmeister errichtete man auf dem Gelände extra ein Dienstwohnhaus mit Büro. Hiervon liegt die am 18. Juni 1913 erstellte Bauzeichnung vor, welche im Folgenden gezeigt wird:

    

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Kurz nach der Eröffnung gab die Eisenbahnverwaltung bekannt, dass es Planungen für eine Erweiterung der Gleisanlagen gebe. Zeitweise waren nun bis zu 400 Arbeiter mit der Rodung des neu benötigten Geländes sowie mit dem Verlegen der Gleise beschäftigt. Die zum Mai 1913 erstellte, mittige Straßenunterführung musste nochmals für das Vorhaben verbreitert werden. Ab dem 01. Oktober 1913 befanden sich 20 Gleise in Nutzung, wobei täglich bis zu 2000 Wagen rangiert wurden. Der geplante Endzustand des dann größten Rangierbahnhofs des Ruhrgebiets ist auf dem schon einmal gezeigten Gleisplan dargestellt (Erweiterungen gestrichelt, Vergrößerung wegen der Details in noch höherer Auflösung als im Streckenband).

    

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Welche Gleise und Gebäude dann tatsächlich noch zusätzlich zum Aufbau kamen ist nicht genau bekannt, jedenfalls wurde nicht mehr alles komplett realisiert. Die Inbetriebnahme mit insgesamt 42 Gleisen erfolgte am 14. Juli 1916.

Eine stichpunktartige Aufstellung der Anlagen durch Ansgar Völmicke nach dem Gleisplan von 1923 folgt hier:

Beschreibung der Pz-Strecke von Westen nach Osten:

•  Einfahrsignal "A" für Pz-Strecke und "B" für Gz-Strecke aus Richtung Schwerte in km 159,6

•  doppelter Gleiswechsel zur Überleitung aus Schwerte von der zweigleisigen Pz-Strecke über die Gz-Strecke in den zweiseitigen Rangierbahnhof am Stellwerk "Gw" in km 159,85 (alle Km-Angaben geschätzt)

•  Wegeunterführung 8 Meter breit und 2 Meter hoch

•  Personenbahnhof mit Empfangsgebäude und angebautem Güterschuppen, Ladestraße

•  Unterführung zum Mittelbahnsteig am Gleis 1 und 2, gelegen an der Straße "Bahnhofsstraße" in km 160,1

•  Bm-Wohnung in km 160,6 und Wegeunterführung, 8 Meter breit und 5 Meter hoch in km 160,65

•  Stellwerke "Gs" und "Gsw" nebeneinander liegend in einem Gebäude

•  Stellwerke "Gsw" für den Ablaufberg (siehe unten) und "Gs" wohl für die Überleitung mit einfachem Gleiswechsel in km 160,85 zur Zustellung von Güterwagen aus dem Bereich des Rangierbahnhofes in Richtung Schwerte zum Güterschuppen, an die Ladestraße und zum Anschluss "Pumpstation Hengsen der Stadt Dortmund" in km 160,8

•  doppelter Gleiswechsel zur Überleitung aus Langschede in den Rangierbahnhof am Stellwerk "Go" in km 162,80

•  Wegeüberführung 8,7 Meter breit und 5,0 Meter hoch in km 162,9

•  Einfahrsignal "Z" aus Richtung Langschede in km 163,0

Beschreibung des West-Ost-Rangiersystems (Schwerte – Langschede):

•  4 Einfahrtgleise von Westen 43 - 46

•  1 Verkehrsgleis 48

•  Ablaufberg mit einem Berggleis in km 160,73 am Stellwerk "Gsw" in km 160,85

•  14 Richtungsgleise 3 - 16, daneben Verkehrsgleis 17

•  Aufsichtsbeamter in km 161,65

•  weiterer Ablaufberg am Ende der Richtungsgleise in km 161,95 am Stellwerk "Gso" mit zusätzlich sechs angebundenen Stumpfgleisen 78 - 83 (vmtl. zur Feinsortierung Obere Ruhrtalbahn)

•  auch Ablaufbetrieb ins Ost-West System möglich

•  weitere Gebäude: Wasserturm in km 162,0 mit Wasserkran sowie Aufenthaltsgebäude in km 161,9

•  3 Ausfahrtgleise nach Osten 86, 88, 89

Beschreibung des Ost-West-Rangiersystems (Langschede – Schwerte):

•  4 Einfahrtgleise von Osten 92 - 95 neben den Ausfahrgleisen nach Osten

•  1 Ausziehgleis 90

•  1 Verkehrsgleis 91

•  Ablaufberg mit einem Berggleis am Stellwerk "Gno" in km 161,65

•  13 Richtungsgleise 18 - 30 neben den Richtungsgleisen des anderen Systems

•  Stellwerk "Gnw" in km 160,67

•  5 Ausfahrgleise nach Westen 54 - 58 neben den Einfahrtgleisen von Westen

•  Nebenanlagen mit Zuwegung für Straßenfahrzeuge östlich der Wegeunterführung in km 160,65

•  Drehscheibe mit 16,0 m Durchmesser, ein Rundlokschuppen wurde nie erstellt

•  Löschegrube mit Wasserkran

•  Wasserturm

•  kleines Magazingebäude und Blechbaracken

•  Aufenthaltsgebäude

•  Achssenkgrube im Stumpfgleis 73

•  Reparaturstumpfgleise 74 - 75

•  Wagenausbesserungsstumpfgleis 76

Im Rangierbahnhof vorhandene Stellwerke:

Die Bezeichnung nach "G" für Geisecke nennt die Lage (Himmelsrichtung) im Bahnhof.

LageKm (ca.)Namei.B.a.B.Bemerkungen
Pz-Strecke159,850Gw191315.12.19681945-1947 Bk Gw, später Gwf
160,850Gs191315.12.19681958 Schlüsselwerk
162,800Go191315.12.1968ab 10.08.1955 Bk Hengsen
West-Ost-System160,850Gsw191314.03.1945am Ablaufberg
161,950Gso191323.03.1945am Ablaufberg
Ost-West-System160,670Gnw191323.03.1945Ausfahrt Ost-West-System
161,700Gno191323.03.1945am Ablaufberg

    

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Über den Verkehr auf dem Rangierbahnhof ist nur sehr wenig bis gar nichts bekannt. Es existieren so gut wie keine Bilder. Einen Frachtbrief aus dem Januar 1927 können wir hier zeigen, als der O-Wagen Breslau 69633 mit 19 ½ Tonnen Nusskohle zuerst von Essen Rüttenscheid nach Fröndenberg und dann umgeleitet ab dort nach Münster die Anlagen zweimal durchlaufen hat (siehe Bild links mit Tagestempel vom 20. und 29.01.1927). Scheinbar war der Absender mit den dafür zweimal berechneten Frachtkosten nicht so ganz einverstanden, wie das rechts abgebildete Antwortschreiben auf die Reklamation der damaligen Reichsbahndirektion Münster zeigt:

      

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Nur zwei Jahre später folgte in 1929 die große Weltwirtschaftskrise, sodass der Rangierbahnhof Geisecke fortan nicht mehr benötigt wurde. 1930 kam es deshalb zur Stilllegung der gesamten Anlage, nur die Wäsche für Güterwagen in der Nähe des Wasserturms blieb geöffnet. Der Rbf wuchs schließlich über die Jahre komplett zu. In seiner ersten Betriebszeit oblag ihm die Güterzugbildung für das obere Ruhrtal, nach Warburg, Bebra und Erfurt. Seine Leistung, gemessen am Wagenausgang im werktäglichen Durchschnittbetrug 1913 = 1700 Wagen, 1928 = 2100 Wagen.

Mit Blick auf den zweiten Weltkrieg kam es ab Dezember 1938 zur Reaktivierung des verwilderten Geländes, im Juni 1939 konnten nach Rückversetzung in einen gebrauchsfähigen Zustand wieder die ersten Güterzüge aufgelöst und umgebildet werden. 1940 ging auch die zweite Hälfte des Rangierbahnhofs erneut ans Netz. In der Hauptsache fand nun eine Ferngüterzugbildung nach Mitteldeutschland und Schlesien statt, vereinzelt auch nach Ostpreußen und Wien. Außerdem liefen wieder wie früher Züge nach Warburg und Kassel. Bei einer Kapazität von 3600 Wagen durchliefen den Rbf im werktäglichen Durchschnitt 1940 = 1500 Wagen, 1941 = 2223 Wagen und 1943 = 2253 Wagen im Ausgang.

Bereits im Frühjahr des Jahres 1940 gab es nach Kriegsbeginn im September 1939 die ersten Bombenangriffe. Mit Verfügung der BD Wuppertal Pr (43) A 8 vom 22. Dezember 1953 wurde bei den vorhandenen Betriebsämtern eine "Sammlung von Material über die Leistungen der deutschen Eisenbahn im 2. Weltkrieg" angefordert. So hat das für Geisecke damals zuständige BA Schwerte die wichtigsten Luftangriffe auf den Rangierbahnhof in der folgenden Aufstellung dokumentiert:

                                                               

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Wie der Vergrößerung zu entnehmen ist, dürfte somit nach dem schweren Luftangriff am 23. März 1945 mit mehr als 600 Treffern und totaler Zerstörung der letzte Tag der betriebsfähigen Existenz des Rbf gewesen sein. Seine Wiederherstellung war zunächst nicht möglich, da sie mit Rücksicht auf die Änderung der Verkehrsbeziehungen nach Mittel- und Ostdeutschland nicht so dringlich war wie die Reparatur anderer Bahnhöfe.

Hieraus lässt sich auch ableiten, das zu dieser Zeit drei Ablaufberge, eine Drehscheibe, mindestens fünf Stellwerke und die Wagenausbesserungshalle mit Schmiede in Betrieb gewesen sein müssen. Ergo ergibt sich für die riesigen Anlagen nur eine Gesamtnutzungsdauer von gerade einmal vierundzwanzig Jahren (1913 - 1929 und 1939 - 1945).

In der Nachkriegszeit waren laut diesem Gleisplan aus der Sammlung von Michael Poschmann vom 22.02.1958 im westlichen Teil nur noch die Überleitung zur Strecke 2843 am Stellwerk Gwf, einige wenige Abstellgleise sowie die örtliche Ladestraße mit Anschluss der Stadt Dortmund (Wassergewinnungsanlage, Sandwäsche und Pumpstation südlich der Hauptgleise) in Benutzung.

    

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Im Ostteil an der Bk Hengsen (ex Stellwerk "Go") gab es von 1956 bis zur Inbetriebnahme des neuen Dr-Stellwerks "Sf" in Schwerte Ost 1968 noch eine Weiche (alte Einfahrtweiche in den Rbf) mit sich anschließenden sechs Stumpfgleisen, die wohl schlüsselabhängig (Stellwerk Gs ?) war. Hier wurden noch zeitweise gerade nicht benötigte Güterwagen zwischenabgestellt, wie auf diesem Bild von Manfred van Kampen im Bildarchiv der Eisenbahnstiftung hinten rechts neben der Kasseler 01 1102 mit D 397 im Mai 1965 an der Blockstelle wie auch auf alten Luftbildern zu sehen.

Der dazugehörige Lageplan aus der Sammlung von Ansgar Völmicke folgt hier:

    

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Umbaumaßnahmen des Bahnhofs Geisecke wegen der Inbetriebnahme des Dr-Stellwerks Schwerte Ost zum 15.12.1968

•  Auflassung des Bf Geisecke, Außerbetriebnahme der Stellwerke "Gwf", "Gs" und Block "Hengsen" (Ersatz Selbstblockbetrieb, Rückbau sollte Ende 1967 mit Ausbau der Weiche 220 erfolgen; diente noch zur Abstellung von verfügbaren Güterwagen) und der damit verbundenen Weichen und Signale

•  Personenbahnhof wird zum Haltepunkt. Entfall Ortsanlagen (Ladestraßengleis) und Anschluss Dortmunder Stadtwerke AG, Pumpwerk Hengsen

•  Wagenladungsverkehr weniger als 1 Wagen ⁄ Tag. An der Ladestraße hatte die Firma Braungart-Zink einen Lagerplatz mit Ladestelle für Rohgummihandel ⁄ Gummiverwertung; Firma Rohe mit Empfang landwirtschaftlicher Produkte, Firma Weber mit Kohlenhandlung ⁄ Schrotthandel und Zivilbedarfslager. Das Wagenaufkommen betrug 1966 fünfundfünfzig Wagen im Versand und 44 Wagen im Empfang; 1967: 67 im Versand und 60 im Empfang

•  Rückbau der zweigleisigen Güterzugstrecke zwischen Schwerte Ost und Geisecke (Verfügung des Vorstandes der DB vom 12.08.1965). Dafür Herstellung eines Industriestammgleises von Schwerte Ost (Anbindung in Schwerte Ost an das ehemaliges Streckengleis nach Geisecke, anschließend sofortiges Verschwenken auf das ehemalige Streckengleis Geisecke – Schwerte Ost). Größere Flächen des ehemaligen Rangierbahnhofes wurden für ein Industriegebiet und (neue) Güterkunden erschlossen

•  Stellwerk Schwerte Ost: Verfügung der HVB vom 01.11.1966 zur Aufnahme der Hauptplanung zwecks Erneuerung der Signalanlagen in der Bauform Sp Dr 60. Einbau anstelle des Hebelwerkes in das alte Stellwerk "So" im Empfangsgebäude. Mit der Inbetriebnahme wurden die später auszubauenden Weichen 1 - 5 und 42 - 43 in Geisecke handverschlossen, deshalb Einrichtung einer Langsamfahrstelle wegen fehlender Deckung durch Signale

Die tatsächlich bis dato noch verbliebenen Stellwerke Gwf, Gs sowie die Blockstelle Hengsen wurden schließlich, durch Selbstblocksignale teilweise ersetzt, am 15. Dezember 1968 stillgelegt, wie diese Einträge in der La Köln für die 51. Kalenderwoche 1968 zeigen:

         

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Am 14. Dezember 1968, einen Tag vor der Schließung Geiseckes als Bahnhof, war Helmut Dahlhaus vor Ort. Er fertigte aber nur dieses eine Bild der Bestwiger 50 2433 mit einer Reihe K-Wagen bei der Vorbeifahrt am schon mit Birken bewachsenen, ex Rbf-Gelände an.

          
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Zeittafel Rangierbahnhof Geisecke (aufgestellt von Ansgar Völmicke)

♦  Konzession 1866 an die BME.

♦  Streckeneröffnung Schwerte – Arnsberg am 01.06.1870, bis Meschede 18.12.1871, bis Nuttlar 01.07.1872 und nach Warburg 06.01.1873. Im Bereich von Geisecke sind fünf beschrankte Bahnübergänge und zwei Bahnwärterhäuser errichtet worden.

♦  Einrichtung eines Personenzughaltepunktes am 01.10.1890 (Quelle: Horst Eichmann)

♦  Bau des Rangierbahnhofes von September 1911 bis 1913 zur Entlastung von Soest (Leistungsfähigkeit 2500 Wagen) und Schwerte (Leistungsfähigkeit 1800 Wagen) (Quelle: Horst Eichmann)

♦  Gz-Gleise von Schwerte Gbf – Schwerte Ost – Geisecke Blockstelle Gw am 01.04. 1913 in Betrieb genommen. Die Gz-Strecke kam von Hagen ⁄ Abzw.Rehsiepen

♦  Bahnmeisterei Geisecke ab 01.07.1913 im Stande der 1. Klasse

♦  Inbetriebnahme des Rangierbahnhofes am 15.09.1913 mit 16 Gleispaaren (1500 Waggons), weitere 4 Gleispaare (2000 Waggons) ab 01.10.1913, später 30 Gleispaare (1916)

♦  Eröffnung Ortsgüterverkehr ab 01.10.1913

♦  Umbenennung Geisecke in Geisecke (Ruhr) zum 01.10.1914

♦  Fertigstellung des Gleisanschlusses der Dortmunder Stadtwerke zur Pumpstation am 30.11.1913(5?)

♦  Bau von Eisenbahnwohnungen an der Bahnhofsstraße (heute Talstraße) ab 1912 und Oststraße (heute Kellerbach) ab 1926 sowie weitere 1956 ⁄ 57

♦  ab dem 06. September 1926 oblag dem Rangierbahnhof Geisecke wegen des allgemeinen Verkehrsrückgangs nur noch die Zugbildung für die Obere Ruhrtalbahn. Umleitung der Durchgangsfrachten nach Mitteldeutschland über Soest. Es bestand noch ein Zu- ⁄ Ablauf aus Schwerte (162 ⁄ 73 Wagen), Dortmund-Hörde (116 ⁄ 144 Wagen), sowie Holzwickede (80 ⁄ 101 Wagen)

♦  Bau der Wagenwaschanlage 1930. Bewegung der Wagen durch Spillanlage

♦  Schließung des Rangierbahnhofes am 07.06.1930 aufgrund der Weltwirtschaftskrise. Zugbildung geht auf Schwerte über

♦  Wiederherrichtung ab Dezember 1938 bis Januar 1939, West-Ost-System ab 06.1939 in Betrieb, Ost-West-System seit 1940

♦  im Krieg Bau eines Verwaltungsgebäudes

♦  1944 wurde eine behelfsmäßige Lokbehandlung durch Einbau einer 23 Meter Drehscheibe und einer einfachen Bekohlungsanlage geschaffen, die aber praktisch nicht mehr in Anspruch genommen wurde

♦  vernichtender Bombenangriff am 23.03.1945 (Quelle: Ruhr-Nachrichten vom 18.03.1995)

♦  zuvor ⁄ danach Angriffe am 26.03.1945, 25.03.1945, 20.03.1945, 13.03.1945, 29.09.1944, 12. ⁄ 13.11.1940, Frühjahr 1940. Besetzung durch amerikanische Truppen am 11.04.1945

♦  das 1913 errichtete Empfangsgebäude brannte im Obergeschoss nach Bombardierung am 23.03.1945 aus und erhielt ein notdürftiges Flachdach, Abriss im Dezember 1985

♦  Juli 1945: Hilfszugleitung Geisecke aufgelöst

♦  Sdg überfuhr am 05.10.1945 das Halt zeigende Einfahrtsignal des Bf Geisecke und entgleiste in Höhe der Brunnenstraße in einem Bombentrichter. Ursache war eine mangelhafte Signalbeobachtung bei dichtem Nebel und nicht beleuchtetem Vorsignal. Es gab 14 Tote, 5 Verletzte und einen großen Sachschaden

♦  per Verfügung vom 27. Juli 1949 wird der Bf Geisecke von Rangklasse Ib nach II abgewertet (1914: Rangklasse 1)

♦  nach 1945 Verzicht auf Wiederaufbau des Rangierbahnhofes

♦  der Bf Geisecke (Ruhr) wird am 01.04.1955 als Dienststelle Rangklasse III aufgelöst und dem Bf Schwerte verwaltungsmäßig als Nebendienststelle angegliedert

♦  die Nebendienststelle wird am 01.09.1956 aufgehoben und in eine Agentur umgewandelt. Die Abfertigung von Express- und Stückgut wird eingestellt

♦  die Bahnmeisterei Geisecke wird am 15.08.1962 nach Schwerte Ost verlegt und umbenannt

♦  der Personenverkehr endet am 28.05.1983 mit Stilllegung des Haltepunktes

♦  die Bedienung der Reste des Rbf (Schrotthändler neben dem Westberg und für das Bm-Lager erfolgte von Schwerte aus mit 260 ⁄ 261 zweimal am Tag

♦  das spätere Industriegleisstammgleis (Firmen Stahlhandel Später sowie Johnson & Johnson) wurde bis Ende der 1990er Jahre betrieben


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