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Bahnhof Scherfede
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Bahnhof Scherfede

Lage und Statistische Daten

1872 erreichte die erste Lokomotive den in Streckenkilometer 283,4 im Verlauf der Hauptbahn Aachen -- Hagen -- Warburg -- Kassel gelegenen neuen Bahnhof Scherfede. Die Linie wurde am 06.01.1873 eröffnet. Nach vier Jahren Bauzeit kam dann noch die am 15.10.1876 eröffnete Strecke Scherfede -- Holzminden hinzu.

Die große Bedeutung der Station im Zuge der Fernverbindung Aachen ⁄ Köln -- Berlin ⁄ Leipzig hielt bis in die frühen fünfziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts an. Nach der deutschen Teilung verblieb nur ein überregionales Eilzugpaar Braunschweig -- Köln neben einigen Nahverkehrszügen auf der Holzmindener Strecke, während man noch bis Anfang der achtziger Jahre die Schnellzugverbindung zwischen Kassel und Köln nutzen konnte. Durch die im Mai 1953 vollzogene Schließung des ehemals großen Bahnbetriebswerks (16-ständiger Ringlokschuppen) deutete sich bereits der Niedergang an.

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Die zweiten Streckengleise Richtung Holzminden und Warburg wurden mangels Bedarf schon frühzeitig abgebaut, das zweite Gleis Richtung Brilon Wald mußte 1984 "dran glauben". Nach dem 02.07.1984 schrumpfte der Bahnhof durch die Einstellung des Personenverkehrs auf der Holzmindener Strecke endgültig auf eine unbedeutende Unterwegsstation mit geringem Güterverkehrsaufkommen.

Im Oktober 1985 kam es dann zu weitreichenden Rückbaumaßnahmen der Gleisinfrastruktur. Gleis 1 wurde entfernt, der Mittelbahnsteig Gleis 2 ⁄ 4, der bisher niveaugleich vom Hausbahnsteig des mittlerweile abgerissenen Empfangsgebäudes über Gleis 1 und 2 erreicht wurde, erhielt einen neuen, schrankengesicherten Zugang auf der Stellwerksseite über Gleis 4 ⁄ 5.

    

Zugbegegnung am Einfahrtsignal Scherfede am Neujahrstag 1983 (Bild: Dieter Zuncke)

Zwischen 1995 und 2001 verlor auch noch der letzte Güterkunde die Gleisanbindung über Gleis 33 und 27 und seit der Einstellung des Einzelwagengüterverkehrs im Raum Warburg ⁄ Scherfede zum 10.06.2001 wurde Gleis 5 überflüssig und gesperrt. Zu Ostern 2009 gab es erstmals Gleiserneuerungen (Gleis 2) im Bahnhofsbereich seit den Rückbauten 1985. Durch Entfernung von Weichenherzstücken kann man im Bahnhof heute neben dem durchgehenden Hauptgleis nur noch das Kreuzungsgleis nutzen. Schlußendlich wurde im November 2014 auch das Streckengleis der Holzmindener Strecke bis in den Bahnhofsbereich abgebaut.

Erfolgt auch heute noch die Signalisierung mittels Formsignalen, wurde zuletzt Mitte Oktober 2014 das Ausfahrtsingal in Gleis 3 Richtung Warburg ersatzlos abgebaut, bei Kreuzungen müssen Züge aus Warburg nun zwingend das Überholgleis nutzen. Das Einfahrtsignal aus Richtung Holzminden steht seit dem im November 2014 beendeten Gleisrückbau der Strecke 2973 derweil in einer Schotterwüste und erinnert an einstige Zeiten.

    

Gleierneuerungsarbeiten zu Ostern 2009, Zustand am 11.04.2009

Auf Signal HP 2 rollt 253 014 der PRESS auf dem Weg von Brilon-Egger nach Warburg am in km 282,544 aufgestellten Einfahrsignal "A" zur Zugkreuzung mit dem Personenverkehr vorbei in den Bahnhof. Vor dem Rückbau auf eingleisigen Betrieb Ende 1984 stand das Signal noch in km 282,187. Am 06. Mai 2011 galt es, einen zweiten Zugteil mit Rohholz für das Eggerwerk aus der Zwischenabstellung im Warburger Güterbahnhof abzuholen.

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Ort

Der Bahnhof von Scherfede liegt auf dem Gebiet der früheren Gemeinde Rimbeck. 1975 wurden die beiden westfälischen Gemeinden (Scherfede ca. 3000 Einwohner, Rimbeck ca. 1600 Einwohner) im Zuge der komunalen Neugliederung nach Warburg eingegliedert. Funde in der Umgebung belegen eine erste Besiedlung um Rimbeck bereits 2000 Jahre v. Chr., zahlreiche geschichtliche Überbleibsel (Steingräber, Wallburgen, Ruinen und ein Kloster) belegen die fortschreitende Ansiedlung in der Region am Fuße des Eggegebirges.

Hier am Unterlauf der Diemel befindet sich angrenzend der Naturpark südlicher Teutoburger Wald ⁄ Eggegebirge mit einem zwei Kilometer von Scherfede entfernten Wisentgehege. Die Höhenlage der Ortsmitte von Rimbeck liegt bei durchschnittlich 200 m ü NN. Herausragende Bedeutung hat zum einen die St. Elisabeth-Kirche ("Diemeldom"), wirtschaftlich dürfte das 1952 erbaute Milchwerk dem Ort zu einer gewissen Bekannheit verholfen haben. Erste Berührung mit der Eisenbahn bekam die Region 1851 bei Nörde mit dem Bau der Eggequerung Warburg - Altenbeken, Rimbeck und Scherfede bekamen den Anschluß an das Gleisnetz im Jahre 1876.

Am 16. April 2011 hat auch im Eggegebirge der Frühling Einzug gehalten. Mit dem umgeleiteten Spanplattenzug von Brilon-Egger nach Esbjerg (DK) beschleunigt die "Bierkiste" WLE 21 nach Zugkreuzung mit einem VT 612-Doppel unter Volllast aus dem Bahnhof Scherfede und passiert dabei mit Teilziel Lippstadt die auf der Trasse des ehemaligen zweiten Gleises aufgestellte Formsignalkombination an der Osteinfahrt.

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Fahrzeuge und Verkehr

Dem Dampflokzeitalter folgte Ende der sechziger Jahre die Epoche der Diesellokomotiven. Hier dominierten neben der V 100 die Baureihen V 160 (216) und 218. Erst mit dem späten verdrängen der 218ner ab 2001 und somit dem Beginn der Treibwagenära bekommt man im Regelverkehr im Bahnhof Scherfede heute nur noch zwei unterscheidliche Fahrzeugtypen zu Gesicht.

Dies waren bis Ende 2017 die Baureihen 612 (DB Regio, Bh Kassel) und 628 (DB Regio, Bh Dortmund). Im Zuge des Ersatzverkehrs für die bereits zum Dezember 2016 vorgesehene Umstellung der Triebwagen auf die neue Bauart Pesa Link III (BR 633) kamen bis Ende 2021 neben den neuen Fahrzeugen auch noch Talenttriebzüge der Baureihe 644 zum Einsatz.

Gelegentlich bieten aber auch Sonderleistungen mit anderen interessanten Fahrzeugen hier auf der Durchreise schöne Fotomotive. Im Rahmen der Borkenkäferholzabfuhr sind 2021 ⁄ 2022 wöchentlich mit Stadler-Eurodual bespannte Holzzüge auf der Durchreise Richtung Bayern.

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