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Bauzüge

 •   Themenüberblick Allgemeine Informationen
 •   Gleisunterbau Vor- und Aufbereitung des Trassenplanums
 •   Gleisoberbau Lieferung und Abzug von Schotter
 •   Gleisbaumaterial Lieferung und Einbau der Gleisbaumaterialien
 •   Stopfen und Planieren Gleisausrichtung und -nivellierung
 •   Fahrleitungsbau Auf- und Umbau der elektrischen Fahrleitung
 •   Baudienstlokomotiven und Baumaschinen Lokomotiven und Fahrzeuge für Baudienste


 •  Themenüberblick

Zum Bau und zur Unterhaltung der Eisenbahninfrastruktur werden verschiedenste Arbeitszüge und Maschinen eingesetzt. In der Bundesbahnzeit kamen hier die DB-eigenen Kolonnen der Gleisbauhöfe und der Bahn- und Fahrleitungsmeistereien zum Einsatz. Seit der Bahnprivatisierung 1994 arbeiten nun neben den DB-Tochterfirmen der Bahnbaugruppe überwiegend private Gleisbaufirmen die Vielzahl der anfallenden Baustellen ab. Diese bedienen sich diverser Logistikunternehmen, die speziell für die Bespannung von Bauzügen einen mehr oder minder umfangreichen Lokomotivfuhrpark unterhalten, der sich oft aus ehemaligen DB-Maschinen zusammensetzt.

    

Neben Material- und Schotterzügen stehen auch die heute oft eingesetzten Spezialumbau- und -bettungsreinigungszüge zur Traktion an. Spezielle Transporteinheiten dienen dem Abziehen von neuen Schienen. Nachfolgend werden die erforderlichen Arbeitsprozesse auch mit Hilfe der Bilddokumentation aufgezeigt. Die Abnahme bzw. die Überprüfung der fertiggestellten Streckenabschnitte obliegt dann den Gleismesszügen .

 •  Gleisunterbau

Für den Oberbau ist zunächst ein tragfähiger Gleisunterbau herzustellen. Dies erfolgt wie auch im Straßenbau üblich. Wird eine vorhandene Strecke erneuert, kommt in der Regel ein Bettungsreinigungszug zum Einsatz, der unter dem vorhandenen Schienenstrang den Altschotter und einen kleinen Teil des Unterbaus abgräbt.

Das Material wird auf sogenannten Bunkerwagen zur Reinigung und teilweisen Wiederverwertung zu einer Umladestelle abtransportiert. Der Auftrag des Gleisschotters erfolgt dann ganz normal mit Abziehen von Schotter aus Fc-Wagen oder bei zweigleisigen Strecken durch Abkippen mittels Fans-Wagen vom Nachbargleis aus. Bei Gleiserneuerungen wird auch immer der Bahngraben geräumt und neu ausgebildet, teilweise erfolgt die Anlage von schmalen Rettungswegen neben dem Oberbau.

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 •  Gleisoberbau

Der Gleisoberbau besteht aus der Schotterbettung und den in der Regel auf Schwellen befestigten Schienen. Bezüglich der Körnigkeit des Bahnschotters sind bestimmte Anforderungen zu erfüllen, weshalb die Bahnschotterlieferanten von der DB zertifiziert sind. Die Schwellen und auch die zu verbauenden Schienenprofile müssen dem Verwendungszweck (Entwurfsgeschwindigkeit) entsprechende Bedingungen erfüllen.

Am Tag der deutschen Einheit 2019 hat 225 073 von AIX Rail die Aufgabe, der Gleisbaustelle zwischen Nuttlar und Olsberg eine Schotterwagengarnitur von Recklinghausen Süd aus zuzuführen. Bei Hüsten ist dann auch die höchste Fahrstufe eingelegt, als bei minimaler "Sparsonne" dieses Bild angefertigt wurde:

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Bei Gleiserneuerungen werden bei herkömmlicher Bauweise (ohne Schnellumbauzug) zunächst Schwellen und Schienen auf dem Unterbau montiert, danach wird Schotter abgezogen. Nach einem ersten Richten der Gleise mittels Stopfmaschine und Schotterpflug wird nochmals Schotter aufgebracht. Während die Schienen auf Langschienentransporteinheiten und die Schwellen auf Res-Wagen zur Baustelle angeliefert werden, kommt der Gleisschotter heute überwiegend per LKW zu einer baustellennahen Verladestelle und wird erst dort auf die Schotterzüge umgeschlagen.

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In den ersten beiden Augustwochen 2020 stand die Erneuerung des Richtungsgleises Wickede – Neheim-Hüsten zwischen Echthausen und Voßwinkel auf dem Bauprogramm von DB Netz. Die bekannte Firma Wiebe war unter anderem mit einem durch die Baureihe 232 traktionierten Umbauzug im Einsatz. Aus zeitlichen Gründen konnte am 08. Mai nur noch die Nachschotterung des Gleises bildlich dokumentiert werden. In der Nähe des Stammsitzes vom Showcircus Diana kommt 212 107 in langsamer Fahrt Richtung Schotterladestelle vorüber:

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Zum Beladen der wiebeeigenen Fc-Wagen mit Schotter war am ehemaligen Bahnsteig von Voßwinkel eine Umladestelle eingerichtet. Dank schwerem Gerät ist jeder Waggon mit zwei Schaufelfüllungen dann auch schnell neu befüllt:

    

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 •  Gleisbaumaterial

Schwellen, heutzutage meistens Betonschwellen unterschiedlicher Bauformen, je nach Belastungsanforderung und Langschienen kommen auch heute noch stilecht per Bahn zur Anlieferung. Dabei werden die Schienen bei Gleiserneuerungen direkt mittels eines Spezialgerätes von Langschienentransporteinheiten (verschiedene Bauarten, bspw. Thyssen oder Robel) neben die vorhandenen abgezogen, sodass ein Schnellumbauzug in einem Arbeitsgang die alten Schienen aufnehmen und die Neuen befestigen kann.

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Betonschwellenanlieferung in Bestwig mit Aix Rail 218 457 am 30. September 2019
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Die zu verwendende Schienenprofilart richtet sich nach den Geschwindigkeits- und Belastungsanforderungen. Weichen werden im DB-eigenen Weichenwerk Witten hergestellt und mittels Schrägladewagen der Gattung Sklps zum Einbauort gebracht. Kleinmaterial (Schrauben und Dübel) sowie Bahnsteigkantensteine bringt der LKW. Die ausgebauten, zerteilten Altschienenstücke fährt der Arbeitszug zu vorher bestimmten Sammelplätzen, um dort vom Schrotthändler übernommen zu werden.

Es gehört schon eine große Portion Glück dazu, einen Zug mit den Spezialwagen zum Weichentransport zu erwischen. Am 15. April 2020 konnte nach einem Tipp aus dem Siegerland zum zeitig eingeläuteten Feierabend ein 9-Wagen-Leerzug der Österreicher Weichenwerk Wörth GmbH auf dem Weg zum Beladen bei der Konkurrenz, dem DB-Weichenwerk in Witten, in Hohenlimburg bei der Durchfahrt mit der Kamera festgehalten werden. Die Traktion stellte der neue Siemens-Smartron 192 007 der Baufirma Spitzke sicher, dem zum Rangieren in Witten noch V 100-SP-010 beigegeben war.

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Für den Nachmittag des 30. September 2022 war die Abfuhr eines leeren Langschienenzuges aus der Baustelle Marsberg – Scherfede von Bestwig nach Hagen Gbf angekündigt. So wurden kurzerhand die beiden Hobbys kombiniert und ein Boxenstopp am Evsig Wickede eingelegt. Erst zwei Minuten vor der Durchfahrt zeigte sich auch der Himmel von seiner besten Seite und spendierte Sonnenschein. Die Traktion oblag der ehemaligen Hagener 212 306, die heuer für DB Bahnbau aktiv ist.

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 •  Stopfen und Planieren

Die verlegten Gleise werden in einem weiteren Arbeitsschritt mittels Stopf- und Planiermaschine, die immer gemeinsam im Sichtabstand fahrend zum Einsatz kommen, in Lage und Höhe ausgerichtet. Dies geschieht heutzutage durch satellitenunterstützte Vermessung. Es werden aber auch teilweise noch herkömmlich alle 10 Meter Vermessungspunkte neben dem Baugleis hergestellt, die dann als Bezug für die Ausrichtung dienen. Nach einem ersten Arbeitsgang wird Nachgeschottert und die Bearbeitung erfolgt ein weiteres Mal.

Je nach Setzung der neuen Gleise ist nach mehreren Monaten ein weiteres Nachschottern und Stopfen von Nöten. Zur besseren Haltbarkeit und Vermeidung von Oberflächenfehlern werden die Schienenköpfe zusätzlich mit Spezialmaschinen geschliffen.

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Zur Beseitigung von Oberflächenfehlern an den Schienen sowie zur Verlängerung ihrer Lebensdauer kommt der Schienenfräszug der Firma Linsinger zum Einsatz. Bei DB Netz besteht er aus den Fahrzeugen Fräsmaschine SF 03 FFS (99-80- 9420 139-4 D-DB) + Wagen 233 (99-80- 9310 028-2 D-DB) sowie GAF 100 R (99-80- 9420 038-8 D-DB). Am 17. Oktober 2023 konnte er von 203 309 traktioniert in der Tagesabstellung im Bestwiger Gbf angetroffen werden.

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 •  Fahrleitungsbau

Erledigten früher die jeweiligen Fahrleitungsmeistereien die Montage der "Oberleitungen", so sind heute auch in diesem Baubereich spezialisierte Privatunternehmen tätig. Zumeist gelangen Zweiwegefahrzeuge zum Einsatz, die auch entsprechende Gerüstwagen ziehen können.

Die DB-Fahrleitungsmeistereien rücken nur noch zu Reparatur- und Wartungsarbeiten aus. Nach dem Rückbau vieler Bahnhofsgleisanlagen aufgrund von Rationalisierungsmaßnahmen muss oft auch die Fahrleitungsanlage angepasst werden, insbesondere der Rückbau von Quertragwerken mit Ersatz durch Einzel- oder Auslegermaste sind hier zu nennen.

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 •  Baudienstlokomotiven und Baumaschinen

Nach der Bahnreform und Privatisierung kommen nun viele ehemalige Bundesbahnloks als Baudienstlokomotiven unter der Flagge privater Unternehmen zum Einsatz. Während die größeren Gleisbaufirmen (bspw. Wiebe und Swietelski) ihre Umbau- und Bettungsreinigungszüge mit eigenen Loks bespannen, kommen für die anderen Dienste Loks kleinerer Dienstleister zum Einsatz, die zumeist nur einzelne bis wenige Loks im Bestand haben. Oft sind daher Lokleerfahrten von und zu den diversen Baustellen zu beobachten.

Im Sommer 2006 kamen auf der Linie RE 17 im Oberen Ruhrtal noch 628 zum Einsatz. An der Warburger Tankanlage konnte Ralf Peter Busch am 06. Mai neben seinem Traktionsgerät die mustergültig aufgearbeitete V 270.10 (ex DB 221 124) der Schienen-Güter-Logistik SGL mit abgestelltem Bauzug aufnehmen.

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Die meist nachtaktiven Bauloks lassen sich oft tagsüber nur auf den nächsten Einsatz wartend in Bahnhöfen abgestellt oder bei Überführungsfahrten beobachten.

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Für den Gleisbau und die Gleisunterhaltung sind auch diverse, unterschiedlichste Baumaschinen vorhanden, die hier auch nicht unerwähnt bleiben sollen.

Für die gleisgebundene Reinigung der Tiefenentwässerung hält die Fa. Redler Rail & Service das notwendige Equipment aus Arbeitszug mit Saugfahrzeugen und Tankwagen bereit. Am 09. Oktober 2019 kam der Zug mit Lok 40 (98-80 0212 903-5 D-RAILS, ex V 32 der Hersfelder Kreisbahn) zum Abschluss einer Baustelle zwischen Bestwig und Brilon zum Einsatz, hier bei der Zuführung als DGZ 95444 Körle Ost – Bestwig in der Einfahrt zum Zielbahnhof fotografiert.

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